Meerschweinchen Zucht
DIE ENTWICKLUNG
Die Rassemeerschweinchenzuchten entstanden in Deutschland in den 90er Jahren. Davor gab es fast ausschliesslich Glatthaar und Rosetten mit Weißscheckung in den Vollfarben. Vereinzelt gab es auch mal langhaarige Rosetten (Angora), oder Meeris in lilac-gold-weiß oder die Verdünnungsfarbe creme. Einfarbige waren auch kaum vorhanden. Auch weiß p.e. war selten und wurde in Hobbyzuchten "aussortiert". Agoutis waren auch nicht beliebt, weil sie zu sehr den Wildtieren ähnelten. Es gab in Deutschland also sehr wenige Rassen und Farben.
Alle neuen Rasse-Gene wurden aus anderen Ländern importiert. Aus England hatte man sehr viele Glatthaar in vielen verschiedenen Unifarben eingeführt. Was bei den deutschen Meeris, eher langweilig aussah, war bei diesen Englischen Meeris faszinierend. Sie hatten ein schönen Körperbau und ein viel schöneres Gesicht und ihre Farben waren viel intensiver. Ebenso kamen die ersten gut gebauten Shelties und Peruaner und später die ersten Rexe und Texel aus einigen EU Ländern zu uns. Aus Amerika kam noch ein neues Lockengen hinzu, das US-Teddy und gleichzeitig entstanden in der Schweiz, Meeris die auch gekräuselte Haare zeigten, die Schweizer Teddys. Genetisch haben die Rassen mit gekräusselten Haaren nichts gemeinsam. Aus einer Verpaarung zw. den Rassen entstehen nur Glatthaar. Einige Jahre später tauchte in Europa noch ein weiteres Lockengen auf, das Lunkarya bei kurzhaarigen Curly genannt. Sehr früh trat auch das Satin-Gen auf. Dalmatiner und Schimmelgen wurde eingeführt und immer mehr Sonderfarben tauchten auf und wurden herausgezüchtet. Anfangs schoko, dann slate blue, dapple und blau. Die ersten Riesenmeerschweinchen und einige Jahre darauf die California Meerschweinchen wurden aus Südamerika importiert und Nacktmeerschweinchen kamen aus Laborzuchten. Innerhalb eines Jahrzehnt hat sich die Genvielfalt also immens vervielfacht!
Es gab nun sehr viele tolle Rassetiere, die sich verbreiteten, die dann leider auch durch "Grosszüchter" in Zooläden verkauft wurden und einige landeten auch in Tierheimen.... Die Tierheime beschuldigten die Rassezüchter, aber nicht die verantwortungslosen Käufer. Seitdem gab es den Aufruf an seriöse Züchter nicht die Zoogeschäfte zu beliefern, und viele waren bereit ihre Tiere wieder zurück zu nehmen und lieber selbst weiter zu vermitteln.
Es traten dann auch weitere Problem in Zuchten auf, da man kaum mehr reinerbige Tiere bekommen konnte. Viele Meeris waren plötzlich Träger von diversen Farben und Rassegenen, die garnicht erwünscht waren. So begann die Suche nach reinerbigen Tieren, die dies oder jenes "nicht tragen dürfen". Viele Rassezüchter geben alle ihre Meeris nur an Liebhaber ab, um keine Vermehrung zu ermöglichen. Konkurrenzgedanken waren früher schon ein Problem. Die Folge ist leider, dass die Vermehrung nicht begrenzt wurde und es deswegen immer weniger gute Tiere gibt. Viele angebotene Meeris haben nun zwar die bereits verbreiteten Rassegene und Sonderfarben, aber auch alle schwere Rassefehler, die es gibt, weil die Rassen querbeet untereinander oder mit normalen Meeris vermixt werden. Keiner erwartet dass man nur "mit perfekten Showtieren" züchtet. Mehr Klasse, als Masse wird nur durch Aufklärung, Kenntnisse und Abgabe an andere Züchter möglich.
Schade, dass soviele gute Rassen oder Farbschläge "immer wieder aussterben" oder von Neuem begonnen werden. Zum Teil liegt es auch daran, dass selbst perfekte Tiere nicht verkauft werden können. So mussten viele Züchter aufhören einfarbige Tiere oder Dalmatiner zu züchten, da deren einfarbigen schwarzen Nachkommen schwer zu vermitteln war.
Rasse Meerschweinchen:
Grundsätzlich gilt über alle Rassen, dass sie einen kompakten rundlichen Körperbau besitzen. Die Schultern sind breit, Kopf und Augen erscheinen rundlich. Die Ohren hängen gewellt und sind schräg angesetzt. Mängel wie kleine Stehohren, ein zu runder Kopf oder schmale Schulter können auch nach vielen Generationen noch auftauchen, wenn man sie erstmal eingebracht hat. Es hat dann, die gleichen Ohren, die Nase o.a. von Ururoma "bekommen".
Dann folgen alle weiteren Rassemerkmale:
Kurz- und Langhaarige sollten auch komplett am ganzen Körper ihre Haarlänge zeigen. Rex und Teddys dürfen keine weichen glatten Haarbereiche haben. Alle Farben sollten möglichst stark ausgeprägt sein und auch am Haaransatz noch intensive Farbe zeigen. Der Farbton sollte genau der Beschreibung entsprechen.
Nicht selten werden Rassemeerschweinchen erst mal "beobachtet" und erst später entschieden ob sie zur Zucht eingesetzt werden. Junge Meeris erscheinen erstmal etwas dunkler, die Rottöne und Verdünnungsfarben hellen auf. Manche Farben wie dapple und slateblue entwickeln sich erst. Körperbau und Haarstruktur können auch erst bei ausgewachsenen Meeris beurteilt werden.
Rassemix-Meerschweinchen:
Gibt es auch bei der Rassemeerschweinchenzucht. Grund ist eine bestimmte Eigenschaft wie, sehr gute Körperform oder bessere oder neue Farben in andere Rassen reinzuziehen. Ziel ist natürlich irgendwann einheitlich aussehende Tiere zu bekommen. Manche Farbschläge lassen sich gut kombinieren, wie z.B. schwarz-rot-weiß und schoko-gold-weiß. Andere Eigenschaften oder Farben wiederum passen überhaupt nicht zusammen, sodaß eine Verschlechterung der Faktoren die Folge ist.
Normale Meerscheinchen:
Gibt es überall und sind aus Vermehrungszuchten. Der Unterschied zum Rassemeerschweinchen ist die "Qualität". Farbintensität und Körperform sind meist nicht so toll. Mittlerweile haben normale Meeris auch vermehrt Fehler wie z.B. Faltohren, obwohl diese ursprünglich nur bei Rassemeerschweinchen auftrat.
DER GROSSE UNTERSCHIED
(Manchmal auch im Charakter)
RASSETIER <--> ZOOMIX
(Manchmal auch im Charakter)
RASSETIER <--> ZOOMIX
Kurzhaar / Langhaar Rassen:
Glatthaar / Sheltie
Crested / Coronet (mit Stirnwirbel, Schopf)
Rosette / Angora (mit Wirbel)
Kurzhaarperuaner / Peruaner (mit 2 Powirbel)
Rex / Texel (gelockte Haare)
Crested Rex / Merino (gelockt mit Stirnwirbel)
Somali / Alpaka (gelockt mit Wirbel)
Curly / Lunkarya (gewellte Haare)
US Teddy (ähnlich wie Rex)
Ch Teddy (ähnlich wie Rex, Haare länger)
Ridgeback (Glatthaar mit Haarfehler, Kamm)
Skinny Pig (überwiegend unbehaart)
Baldwin (unbehaart, Immunsystem gestört)
Satin Meerschweinchen:
Haben ein erhöhten Risiko an einer Knochenkrankheit zu erkranken. Das Satin Gen ist nicht der Auslöser dieser Erkrankung, es steht nicht im direkten Zusammenhang. Sondern die damalige schnelle Verbreitung mit nur wenigen Ausgangstieren haben diese Krankheit, die nicht nur bei Satins vorkam verbreitet. Es gab damals und heute auch krankheitsfreie Stammtiere. Eine Zucht sollte sicherheitshalber besser nur von erfahrenen Züchter und Verpaarungen immer mit einem Trägertier gemacht werden.
Fellfarben
Es gibt 3 Grundfarben: schwarz, rot und weiß
Man nennt sie auch "Vollfarben"
Schwarz kann durch verschiedene Gene aufhellen in:
schoko (schokoladenbraun)
lilac (grau, rote Augen)
slate blue (grau, dunkle Augen)
blau (anthrazit, dunkle Augen)
aus Kombination entstehen hieraus noch weitere Farben wie beige, coffee, mocca, lavendel, flieder usw.
Rot (rötliches braun, terrakotta)
kann durch verschiedene Gene aufhellen in:
orange (helles rot)
gold (genetisch schoko, lilac,...)
buff (ockergelb)
creme (hellgelb)
weiß (dunkle Augen)
weiß (rote Augen, Himalaya)
aus Kombination untereinander oder in Verbindung mit Schwarzverdünnung entstehen hieraus unterschiedlich intensive Farbtöne.
Leider bezeichnen viele die Rottöne nach der äusserlichen Erscheinung ohne die Genetik zu beachten. Das heisst z.B. das ein aufgehelltes rot mit Gencode CC z.B. als gold oder buff bezeichnet wird.
Ungeklärt bleibt auch ein weiteres c-Gen (ck ?), das zu einem creme Farbton führt. In einigen Zuchten gibt es trotz vieler Nachzuchten in creme oder Farbfelder in creme keine weisse oder Magpie Tiere. (Creme x Creme müsste zu 25% Weisse ergeben)
Cream, Creme, Buff, Gold p.e., Gold d.e., Rot
Farb-Zeichungen
Himalayas und Californias haben Points an Nase, Ohren und Füssen in schwarz oder deren Verdünnungsvariante. Himalayas sind schwarzgrundig im Gegensatz zu Californias und haben genetisch nichts miteinander gemeinsam.
Diese Zeichnungen ist eine "Kältezeichnung", sie wird intensiver bei Kälte. Spalterbige Californias sehen im Winter aus wie Reinerbige. Reinerbige Tiere haben keine Points, sondern sind auch im Sommer überzeichnet. Das California-Gen ist bei schwarzgrundigen Non Agoutis nicht sichtbar.
California Meerschweinchen mit Grundfarben in buff und gold, Points in schoko und schwarz
Lohzeichnung erkennt man an Augenringen, Bauch und Abzeichen an Ohren und Füssen.
Die einzelnen Haare sind einfarbig. Grundfarbe sind alle Schwarztöne, Abzeichen sind aus den Rottönen. Alte Bezeichnungen sind je nach Rotton: Tan, Otter, Fox.
Loh schwarz-rot (Black Tan)
Agoutis
Wie bei der Lohzeichnung gibt es bei Agoutis dieselben Abzeichen nur mit dem Unterschied, dass jedes einzelne Haare zweifarbig gebändert ist. Solidagoutis erscheinen am dunkelsten, sie haben keine Abzeichen, da ihr Tipping an den Spitzen sehr kurz ist.
Argentes gibt es nur in Schwarz verdünnten Varianten, ihr Ticking ist nicht sichtbar.
Schwarz-rot Agouti erscheint bräunlich
Schwarz-weiß Agouti erscheibt silbern
Schwarz-creme Agouti erscheint gräulich
Früher gab es je nach Farbvarianten, eine eigene Bezeichnung, z.B Goldagouti, Silberagouti, Grauagouti, Salmagouti usw....
Wie bei der Lohzeichnung gibt es bei Agoutis dieselben Abzeichen nur mit dem Unterschied, dass jedes einzelne Haare zweifarbig gebändert ist. Solidagoutis erscheinen am dunkelsten, sie haben keine Abzeichen, da ihr Tipping an den Spitzen sehr kurz ist.
Argentes gibt es nur in Schwarz verdünnten Varianten, ihr Ticking ist nicht sichtbar.
Schwarz-rot Agouti erscheint bräunlich
Schwarz-weiß Agouti erscheibt silbern
Schwarz-creme Agouti erscheint gräulich
Früher gab es je nach Farbvarianten, eine eigene Bezeichnung, z.B Goldagouti, Silberagouti, Grauagouti, Salmagouti usw....
Peruaner Agouti schwarz-rot
Bei langhaarigen ist das Ticking fast nur noch am Kopf zu sehen, da die Spitzen der langen Haare durch Haarschnitt entfernt sind.
Bei langhaarigen ist das Ticking fast nur noch am Kopf zu sehen, da die Spitzen der langen Haare durch Haarschnitt entfernt sind.
Das Fell von Schimmel ist ausser am Kopf mit weiße Haare durchsetzt. Dalmatiner ist eine herausgezüchtete Variante des Schimmels. Bei schlechter Ausprägung zeigt sich evtl. auch nur wenig Schimmel z.B. am Bauch. Bei starker Ausprägung ist das Tier fast ganz weiß am Körper. Diese sollten unbedingt aus der Zucht ausgeschlossen werden. Schimmel und Dalmatiner darf man nicht miteinander oder untereinander verpaaren. Es entstehen sonst missgebildete Lethalwhite Babys.
Auch mit Weiß Gescheckten, einfarbig Weissen, dapple und Magpie dürfen sie nicht verpaart werden, da eventuell ein Schimmel nicht mehr als Schimmel erkannt wird. Da diese Farbschläge rezessiv vererbt werden, dürfen auch keine Trägertiere zur Verpaarung genommen werden.
Eine weisse Blesse und andere kleine weisse Flecken kommen auch bei Schimmel und Dalmatiner vor, diese haben aber keine Gene für Weißscheckung (es erscheint auch nur bei diesen, bei allen Nicht-Dalmatiner und Nicht-Schimmel Geschwistern zeigen sich keine weisse Abzeichen, sie sind komplett ohne weisse Haare)
Rosette Schimmel schwarz-rot
Brindle haben abwechselnd mit schwarz-rot oder deren Verdünnungsfarben gemischtes Fell. Falls Rot durch weiß ersetzt, nennt es sich Magpie.
Schildpatt haben mit schwarz-rot oder deren Verdünnungsfarben abwechselnde asymetrische Farbfelder. Gut Gezeichnete sind eher selten, viele sind einfach nur "dreifarbig" oder haben Brindle Felder.
Das Gen für Weißscheckung ist in allen Farbkombinationen sichtbar, ausser bei einfarbig weiß und Himalayas. Der Anteil liegt ca. zwischen 5% und 95%. Reinerbige können auch mal wenig weiß zeigen, spalterbige auch mal sehr viel.
Bei einem Anteil unter 5% ist meist kein rezessives Gen für Weißscheckung vorhanden.
Glatthaar in seltenem schildpatt mit weiß
Crested:
Glatthaar mit Krone, mehrfarbig und Zeichnungstiere.
English Crested:
Bezeichnung für ein einfarbiges Glatthaar mit Krone.
American Crested:
Glatthaar mit weissen Haaren in der Krone.
Die mendelsche Vererbungsregel:
Jedes Tier besitzt viele Genpaare, die für das äusserliche Erscheinungsbild beitragen. Jedes Genpaar wurde durch ein Gen von der Mutter und ein Gen vom Vater gebildet.
Es gibt dominante Gene, die selbst wenn sie nur einfach vorhanden sind, zur Erscheinung kommen. Und rezessive Gene, die sich nur zeigen, wenn sie doppelt vorhanden sind. Einige haben Varianten, die sich zwischen den dominanten oder rezessiven Genen befinden. In einigen Fällen sind Gene nicht dominant oder rezessiv, sondern führen zu "Mischergebnissen".
Zu den dominaten Genen gehören:
Kurzhaarigkeit
Rosetten/Crested
Curly/Lunkarya
Vollfarbe schwarz und rot
Agoutis, Loh
California
Einfarbig Schwarztöne
Zu den rezessiven Genen gehören:
Langhaar
Rex/Teddys
Verdünnungsfarben
Einfarbig Rottöne
Alle Gene können variabel in ihrer Ausprägung sein. So kann es immer möglich sein, dass neue Erscheinungen (neue Genformen) auftauchen.
Bei der Zucht achtet man auf bestimmte Ausprägung, sodaß ein gleichmäßiges Erscheinungsbild entsteht. Manche Farben können nur spalterbig gezüchtet werden z.B. Schimmel, California, Creme. Bei diesen gibt es sozusagen keine Reinerbigkeit.
Die Wirkung der dominanten und rezessiven Gene ist "verwaschen". Das heisst obwohl garkein rezessives Gen vorhanden ist, zeigt sich manchmal etwas rezessiven Merkmal, z.B. längere Haare, minimale Weißscheckung, etwas aufgehellte Farben etc.
Oder das dominante Merkmale ist mutiert bzw. geschwächt, z.B. wenige Rosettenwirbel, ein paar rote Haare bei einfarbig schwarz, ein paar lange Haare, etc. Ridgeback, Quadrifoglio, American Crested sind z.B. Rassen, die sich nicht stabil züchten lassen.
Reinrassig / Reinerbig:
Je mehr dominante Gene eine Rasse hat, umso schwieriger ist es sie reinerbig zu züchten. Da rezessive Gene über Jahre in einem Zuchtstamm vorhanden sein können, ohne dass sie sich gezeigt haben. So kann durch ein Trägertier, es zu immer mehr "Trägertieren" kommen und dann tauchen plötzlich Glatthaar oder gekräuselte Tiere oder irgendeine Verdünnungsfarbe auf. Diese Zufallsexemplare sind dann qualitativ oft schlecht ausgeprägt.
Bei Rassen, die sehr viel rezessive Eigenschaften haben, wird man weniger Überraschungen erleben. So ist es z.B. bei einem Skinny Nacktmeerschweinchen, tatsächlich egal ob es Langhaar, Rosetten oder Lockengene trägt.
Es gibt ca. 10 verschiedene Gene, die für die Haarstruktur verantwortlich sind. Daraus können viele Kombinationen entstehen, die aber teilweise keinen Sinn machen. Noch mehr Gene sind für die Farben, ihre Zeichnung und ihre Ausbreitung verantwortlich. Auch da ist es so, dass manche sich gar nicht zeigen können.
Bei den Farben und Zeichnungen gibt es sehr "starre" Standartisierung. Was ich leider sehr schade finde. Manchen gefällt ein Farbton heller besser, oder findet eine ausgeprägte Brille bei der Lohzeichnung toll. Was sollte ein als reinrassiges Glatthaar angebotenes Meeri haben? Natürlich sollte es keine Rexe, oder Teddygene haben, die Farben sollte reinerbig sein und vorallem sollte es "eine gute Figur" machen und reinrassige Rosetten sollten ihre "geordneten" Standartwirbel haben. Bei Langhaarigen sollen zusätzlich die gleichmässige Fellstruktur und Länge stimmen. Rex und Teddys sollen ebenfalls gleichmässig gekräuselt sein und sie müssen eindeutig der Rasse zugeordnet werden können.
Gencodes:
Für die Gene gibt es festgelegt Gencodes. Diese sind leider nicht sehr glücklich ausgewählt, bzw. ist das Vorhandensein bestimmter Genpaare fraglich. Es können auch Zwischenvarianten sein. Da viele Gene oder ganze Genpaare oft nicht sichtbar sind, kann man Gencodes nur durch eine vorhandene Abstammung erklären. Trotzdem liegt auch in den Abstammungen oft nur die "sichtbare" Genetik vor. Für jedes Tier, den vollständigen Gencode für alle Haarstrukturen und Farben zu wissen, ist fast unmöglich. Es können aber aufgrund der Abstammungen recht sichere Angaben gemacht werden, bzw. ist eine Erwähnung einiger Gene (noch) nicht notwendig. Sollte eine rezessive Eigenschaft auftauchen, kann man auch sehr gut "rückwirkend" nachverfolgen, welche Vorfahren Trägertiere waren.
Das Problem ist, dass eine Zucht auch ein bisschen "Glücksspiel" ist. Nicht alle "genetischen Wahrscheinlichkeiten" treffen immer zu. So müssten aus zwei Trägertieren 25% dominate 25% rezessive und 50% Trägertiere entstehen.
Auch kann man an diesem Verhältniss erkennen, dass es schwierig ist, mit dominaten Merkmalen zu züchten. Wenn von 4 Babys die geboren wurden, 3 Babys die dominate Erscheinung zeigen, sind 2 von ihnen auch nur Trägertiere. Das entspricht eine Wahrscheinlichkeit von nur 33,3% bei der Auswahl eines Reinerbigen für die weitere Zucht und 66,6% für weitere Trägertiere.
Also "Glück" spielt wirklich eine sehr grosse Rolle. Egal ob eine zeitlang überwiegend nur ein Geschlecht geboren wurde, oder bei einigen Würfen im Verhältniss zu wenig oder garkein California oder Schimmel dabei ist. Es kann also immer wieder zu Abweichungen führen, die vielleicht auch zu einer Änderung von Zuchtplänen führt. Nicht alles was man sich wünscht wird war, es sind halt "Lebewesen" und sie funktionieren auch nicht wie "'Maschinen". Es kann sein das Zuchtiere mal keinen Nachwuchs bekommen, oder nur ein Wurf möglich war oder dass man einfach kein passenden Partner hat oder nicht bekommen kann.
Zuchtfehler:
Für Rassemeerschweinchen und deren Farben gibt es jeweils eine eigene Standartbeschreibung. Abweichung davon werden als leichte oder schwere Fehler beschrieben.
Die Anerkennung und Standardisierung einer Rasse ist nur im Vereinsverband und durch Bewertung und Ausstellungen mit einer Mindestanzahl an Tieren möglich.
Eine Zucht mit Rassemeerschweinchen muss sich nicht an diesen Standart halten, sondern kann neue Varianten haben oder mit noch nicht anerkannten Farben züchten.
Gute Zuchttiere findet man nicht leicht. Viele Züchter bieten zwar rein theoretisch Zuchtiere an, aber die meisten sind tatsächlich oder werden wegen Rassestandart Fehler als zuchtuntauglich deklariert. Nicht zuletzt spielt die Monopol-Denkweise eine grosse Rolle, und die von Meerschweinchen Nothilfen, gern gesehene Massen Kastration von Böcken.
Generell nicht zuchttauglich sind Meeris mit rasseunabhängigen Fehler wie:
Faltohren
Wolfskrallen
Haarfehler
Kiemenbildung
Fettauge
Ausgeprägte Wamme
Für Rassemeerschweinchen und deren Farben gibt es jeweils eine eigene Standartbeschreibung. Abweichung davon werden als leichte oder schwere Fehler beschrieben.
Die Anerkennung und Standardisierung einer Rasse ist nur im Vereinsverband und durch Bewertung und Ausstellungen mit einer Mindestanzahl an Tieren möglich.
Eine Zucht mit Rassemeerschweinchen muss sich nicht an diesen Standart halten, sondern kann neue Varianten haben oder mit noch nicht anerkannten Farben züchten.
Gute Zuchttiere findet man nicht leicht. Viele Züchter bieten zwar rein theoretisch Zuchtiere an, aber die meisten sind tatsächlich oder werden wegen Rassestandart Fehler als zuchtuntauglich deklariert. Nicht zuletzt spielt die Monopol-Denkweise eine grosse Rolle, und die von Meerschweinchen Nothilfen, gern gesehene Massen Kastration von Böcken.
Generell nicht zuchttauglich sind Meeris mit rasseunabhängigen Fehler wie:
Faltohren
Wolfskrallen
Haarfehler
Kiemenbildung
Fettauge
Ausgeprägte Wamme
RASSE- UND HOBBYZUCHT
Was ist eine Rassezucht, eine Hobbyzucht und was ist Vermehrung?
Als VERMEHRUNG bezeichnet man allen Nachwuchs, egal ob wenig oder viel, welcher ohne Abstammungs- und genetische Kenntnisse und ohne Zuchtziel produziert wurde. Hierzu zählen vorallem die Reptilienfuttertierzuchten und auch die vielen 1x Nachwuchs, Ab-und-Zu Babys oder Unfallverpaarungen. Viele denken irrtümlich, wenn man zwei blutsfremde Tiere kauft und verpaart, das diese keine Krankheit haben und sie weitervererben. Es treten dennoch größere gesundheitliche Krankheiten wie Zahnprobleme, Diabetes, Herzfehler, Hormonstörungen und anderes auf und zwar häufiger als in Zuchten wo "die Verwandtschaft" bekannt ist.
Keine Rassemeerschweinchen sind alle Meerschweinchen, die äusserlich keiner Rasse zugeordnet werden können oder deren Typ, Körperbau, Haar- und Farbqualität nicht ausreichend gut ist. Bei Züchtern werden sie als LIEBHABER bezeichnet.
Als RASSEMEERSCHWEINCHEN bezeichnet man nur die Tiere, die vom Ausstellungsverband als Rasse anerkannt wurde und somit auch eine genau definierten Standartbeschreibung besitzt. Es gibt in Rassemeerschweinchenzuchten häufig Mixe zwischen den Rassen, um eine Verbesserung oder eine neue Rasse oder Farbe zu erzielen. Es gibt in einer Rassemeerschweinchenzucht keine Inzucht. Es werden nur wissentlich langzeitgesunde Meeris verpaart und nur Tiere aus bekannter Herkunft.
Als HOBBYZUCHT gelten alle privaten Zuchten, egal ob klein oder groß, ob 5 Tiere oder 300 Tiere.
Eine kleine HOBBYZUCHT hat ca. 10 bis 50 Meeris. Wenn man mit 2 Böcken und 4 Weibchen anfängt, wird man spätestens nach 2 Jahren mit deren Nachwuchs und weiteren neuen Tieren weitermachen müssen, oder man hat anfangs gleich mehrere Zuchtgruppen, die man dann später wieder miteinander kreuzen kann. Wer mit einer Rasse züchten möchte und ein Zuchziel hat, sollte dauerhaft mindestens Platz für 30 Meerschweinchen haben. Ein Austauch der Zuchtiere findet etwa alle 2 Jahre statt, da bei älteren Weibchen das Risiko von Komplikationen steigt. Es sind immer mindestens 30% Meeris im Bestand, die entweder noch in Aufzucht, Verkaufstiere oder nicht in der Zucht sind (Kastrate). Für jedes aktive Zuchtweibchen, rechnet man 6 Jungtiere pro Jahr. Bei 10 Weibchen sind es dann etwa 60 Jungtiere, von denen auch nur ein Anteil zur Weiterzucht bleiben kann. Es gibt gewisse Grundkenntnisse die man haben sollte über mögliche Krankheiten und Fehler, Genetik, Zuchttauglichkeit, Trächtigkeitsverlauf, Geburt und Verhalten. Es sollten auch ausreichend viele Böcke zur Zucht eingesetzt werden, um verschiedene blutsfremde Linien zu bekommen.
Einige Züchter betreiben teilweise LINIENZUCHT um die Genetik der Tiere aufzudecken. Das ist eine Verpaarung z.B. zwischen Mutter und Enkelsohn. Der Vorteil ist, man erkennt eher die Fehler, die Krankheiten und die positiven Seiten dieser (Mutter)-Linie. Dann kann man entscheiden, ob diese weiter zur Zucht eingesetzt werden kann, oder ob eine andere Linie besser ist. Bei den meisten Züchtern, wird dies eher selten durchgeführt. Es hat eigentlich nichts mit dem Begriff der unkontrollierten Inzucht zu tun, bei denen z.B. Geschwister verpaart werden. In so einem Fall kann man nie sagen, ob von Mutter oder Vater, eventuelle negative Faktoren vererbt wurde. Also macht das natürlich keinen Sinn. In der Natur gibt es, bei vielen Tierarten ebenfalls die natürliche Linienvererbung. Dort verbleiben häufig die Töchter in der Gruppe und bekommen Nachwuchs vom Vater, die Söhne verlassen meist die Gruppe und versuchen woanders ihr Glück. Sollten "schlechte Gene" vermehrt auftreten, wird irgendwann eine Gruppe aussterben. Das ist die natürliche evolutionäre Selektion. Eine andere Gruppe, in denen mehr gute Gene vorhanden sind, überlebt, spaltet sich und vermischt sich wieder mit anderen gesunden Gruppen.
INZUCHT
Das negative bei der Inzucht ist, das sowohl positive als auch negative Gene sich verstärken können und daraus resultierende Krankheiten nicht der Vater- oder Mutterlinie zugeordnet werden können. So kann es sein das Krankheiten sich unbemerkt stark verbreiten und man sie nur noch schlecht in Griff bekommt. Verpaart man zwei Blutsfremde und es entsteht kranker Nachwuchs, ist einer oder beide Elterntiere Träger dieser Krankheit. Auch hier hat man erstmal keine Gewissheit woher die Erkrankung kommt. Entweder werden beide aus der Zucht genommen, oder wenn eine bisher problemlose Linie bestand, eine Linienverpaarung gemacht.
RASSEMEERSCHWEINCHEN ODER MISCHLING?
Bei Rassemeerschweinchen gibt es weniger Erkrankungen, da bei Mischlingen keine Ausselektion aufgrund von unkontrollierter Vermehrung stattfindet. Bei einigen Erkrankungen lässt sich keine Zuordnung machen, ob diese durch falsche Haltung, Ernährung oder durch genetische Veranlagung verursacht wurden. Wie bei Hunden und anderen Tieren, sind Mischlinge Überraschungpakete, was Äusserlichkeiten, Charakter und Krankeiten betrifft. Keiner will ein Tier das zur Verfilzung neigt, einen schwierigen Charakter hat oder gleich drei Erbkrankheiten mitbringt. Bei Rassetieren weiss man ob und welche Probleme sie haben könnten. Der Mensch trägt die Verantwortung für seine Kreaturen und Rassezucht hat nichts mit menschlichen Rassismus zu tun, den manche "Hetzer" damit vergleichen. Viele Rassen in viele Farben ist bunter als der genetische Mischlings "Einheitsbrei".
QUALZUCHT
Bei Meerschweinchen gelten Nacktmeerschweinchen als Qualzucht. Die Tiere haben auch ein angezüchtetes schwaches Immunsystem, da sie zu Forschungszwecken in Labors entstanden sind.
Problematisch sind auch wie bei vielen anderen Tieren, ein zu kurzer rundlicher Kopf.
Langhaartiere sind bei sauberer Innenhaltung pflegeleicht, es gibt kein Unterfell und keine Verfilzungsneigung. Da die Haare ständig wachsen, müssen diese aber regelmässig gekürzt werden.
Was ist eine Rassezucht, eine Hobbyzucht und was ist Vermehrung?
Als VERMEHRUNG bezeichnet man allen Nachwuchs, egal ob wenig oder viel, welcher ohne Abstammungs- und genetische Kenntnisse und ohne Zuchtziel produziert wurde. Hierzu zählen vorallem die Reptilienfuttertierzuchten und auch die vielen 1x Nachwuchs, Ab-und-Zu Babys oder Unfallverpaarungen. Viele denken irrtümlich, wenn man zwei blutsfremde Tiere kauft und verpaart, das diese keine Krankheit haben und sie weitervererben. Es treten dennoch größere gesundheitliche Krankheiten wie Zahnprobleme, Diabetes, Herzfehler, Hormonstörungen und anderes auf und zwar häufiger als in Zuchten wo "die Verwandtschaft" bekannt ist.
Keine Rassemeerschweinchen sind alle Meerschweinchen, die äusserlich keiner Rasse zugeordnet werden können oder deren Typ, Körperbau, Haar- und Farbqualität nicht ausreichend gut ist. Bei Züchtern werden sie als LIEBHABER bezeichnet.
Als RASSEMEERSCHWEINCHEN bezeichnet man nur die Tiere, die vom Ausstellungsverband als Rasse anerkannt wurde und somit auch eine genau definierten Standartbeschreibung besitzt. Es gibt in Rassemeerschweinchenzuchten häufig Mixe zwischen den Rassen, um eine Verbesserung oder eine neue Rasse oder Farbe zu erzielen. Es gibt in einer Rassemeerschweinchenzucht keine Inzucht. Es werden nur wissentlich langzeitgesunde Meeris verpaart und nur Tiere aus bekannter Herkunft.
Als HOBBYZUCHT gelten alle privaten Zuchten, egal ob klein oder groß, ob 5 Tiere oder 300 Tiere.
Eine kleine HOBBYZUCHT hat ca. 10 bis 50 Meeris. Wenn man mit 2 Böcken und 4 Weibchen anfängt, wird man spätestens nach 2 Jahren mit deren Nachwuchs und weiteren neuen Tieren weitermachen müssen, oder man hat anfangs gleich mehrere Zuchtgruppen, die man dann später wieder miteinander kreuzen kann. Wer mit einer Rasse züchten möchte und ein Zuchziel hat, sollte dauerhaft mindestens Platz für 30 Meerschweinchen haben. Ein Austauch der Zuchtiere findet etwa alle 2 Jahre statt, da bei älteren Weibchen das Risiko von Komplikationen steigt. Es sind immer mindestens 30% Meeris im Bestand, die entweder noch in Aufzucht, Verkaufstiere oder nicht in der Zucht sind (Kastrate). Für jedes aktive Zuchtweibchen, rechnet man 6 Jungtiere pro Jahr. Bei 10 Weibchen sind es dann etwa 60 Jungtiere, von denen auch nur ein Anteil zur Weiterzucht bleiben kann. Es gibt gewisse Grundkenntnisse die man haben sollte über mögliche Krankheiten und Fehler, Genetik, Zuchttauglichkeit, Trächtigkeitsverlauf, Geburt und Verhalten. Es sollten auch ausreichend viele Böcke zur Zucht eingesetzt werden, um verschiedene blutsfremde Linien zu bekommen.
Einige Züchter betreiben teilweise LINIENZUCHT um die Genetik der Tiere aufzudecken. Das ist eine Verpaarung z.B. zwischen Mutter und Enkelsohn. Der Vorteil ist, man erkennt eher die Fehler, die Krankheiten und die positiven Seiten dieser (Mutter)-Linie. Dann kann man entscheiden, ob diese weiter zur Zucht eingesetzt werden kann, oder ob eine andere Linie besser ist. Bei den meisten Züchtern, wird dies eher selten durchgeführt. Es hat eigentlich nichts mit dem Begriff der unkontrollierten Inzucht zu tun, bei denen z.B. Geschwister verpaart werden. In so einem Fall kann man nie sagen, ob von Mutter oder Vater, eventuelle negative Faktoren vererbt wurde. Also macht das natürlich keinen Sinn. In der Natur gibt es, bei vielen Tierarten ebenfalls die natürliche Linienvererbung. Dort verbleiben häufig die Töchter in der Gruppe und bekommen Nachwuchs vom Vater, die Söhne verlassen meist die Gruppe und versuchen woanders ihr Glück. Sollten "schlechte Gene" vermehrt auftreten, wird irgendwann eine Gruppe aussterben. Das ist die natürliche evolutionäre Selektion. Eine andere Gruppe, in denen mehr gute Gene vorhanden sind, überlebt, spaltet sich und vermischt sich wieder mit anderen gesunden Gruppen.
INZUCHT
Das negative bei der Inzucht ist, das sowohl positive als auch negative Gene sich verstärken können und daraus resultierende Krankheiten nicht der Vater- oder Mutterlinie zugeordnet werden können. So kann es sein das Krankheiten sich unbemerkt stark verbreiten und man sie nur noch schlecht in Griff bekommt. Verpaart man zwei Blutsfremde und es entsteht kranker Nachwuchs, ist einer oder beide Elterntiere Träger dieser Krankheit. Auch hier hat man erstmal keine Gewissheit woher die Erkrankung kommt. Entweder werden beide aus der Zucht genommen, oder wenn eine bisher problemlose Linie bestand, eine Linienverpaarung gemacht.
RASSEMEERSCHWEINCHEN ODER MISCHLING?
Bei Rassemeerschweinchen gibt es weniger Erkrankungen, da bei Mischlingen keine Ausselektion aufgrund von unkontrollierter Vermehrung stattfindet. Bei einigen Erkrankungen lässt sich keine Zuordnung machen, ob diese durch falsche Haltung, Ernährung oder durch genetische Veranlagung verursacht wurden. Wie bei Hunden und anderen Tieren, sind Mischlinge Überraschungpakete, was Äusserlichkeiten, Charakter und Krankeiten betrifft. Keiner will ein Tier das zur Verfilzung neigt, einen schwierigen Charakter hat oder gleich drei Erbkrankheiten mitbringt. Bei Rassetieren weiss man ob und welche Probleme sie haben könnten. Der Mensch trägt die Verantwortung für seine Kreaturen und Rassezucht hat nichts mit menschlichen Rassismus zu tun, den manche "Hetzer" damit vergleichen. Viele Rassen in viele Farben ist bunter als der genetische Mischlings "Einheitsbrei".
QUALZUCHT
Bei Meerschweinchen gelten Nacktmeerschweinchen als Qualzucht. Die Tiere haben auch ein angezüchtetes schwaches Immunsystem, da sie zu Forschungszwecken in Labors entstanden sind.
Problematisch sind auch wie bei vielen anderen Tieren, ein zu kurzer rundlicher Kopf.
Langhaartiere sind bei sauberer Innenhaltung pflegeleicht, es gibt kein Unterfell und keine Verfilzungsneigung. Da die Haare ständig wachsen, müssen diese aber regelmässig gekürzt werden.